Am Monte Lussari begegnen sich die Julischen und die Karnischen Alpen sowie die Karawanken. Ihre Flüsse fließen ins Adriatische Meer und ins Schwarze Meer. Dorthin führen das Drau-, Sava-, Isonzo- und Fellatal.
Auch vom geografischen Blickpunkt her ist der Monte Lussari eine Besonderheit. Er ist wie eine Insel, aus der vier wichtige Zuflüsse herausquellen. Ein Teil der Gewässer fließt gegen Norden in die nahe Drau, während die Fella das Wasser von den Südhängen sammelt und sie ins Adriatische Meer führt. Im Osten trennen zwei niedrige Pässe das Kanaltal von den Flussquellen der Sava und des Isonzo (über die Koritnica), die genauso in zwei verschiedene Meere münden. Das Kanaltal und der Monte Lussari sind Schnittpunkte von vier wichtigen Tälern. Als der Einheimische Dr. Lambert Ehrlich über den Berg nachdachte, schrieb er den Gedanken nieder, dass die Grenze am Monte Lussari nicht trennt, sondern drei Völker verbindet: das slawische, das germanische und das romanische Volk.
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Heute befindet sich der Monte Lussari im Schutzgebiet des Waldes von Tarvis, der zu den meisten erhaltenen Tierhabitaten in den Alpen zählt und als natürliches biogenetisches Reservat ausgezeichnet wurde. Vom Süden wird der Berg von den Wänden des Montasch und des Vischberg umarmt, der völlig den Blick nach Friaul verschließt. Der Norden ist zum Drautal, Kärnten und Zentralösterreich hin geöffnet. Vom Osten grüßen die Ponce, Mangart und Jalovec. Im Nordosten trennen die Karawanken das Sava- und das Drautal voneinander, die Steinernen Jäger im Südosten bilden einen mächtigen Hintergrund zum Monte Lussari. Im Westen öffnet sich der Blick zu den Karnischen Alpen und zum Großglockner.
Das Gebiet ist dicht mit Waldwegen und Steigen verflochten. Den Hirten und den Pilgern, den ursprünglichen Besuchern des Berges, gesellen sich zahlreiche Bergsteiger, Radfahrer und Segelflieger hinzu. Das gesamte Gebiet gehört zum tausendjährigen geschützten Gebiet Wald von Tarvis mit reicher Pflanzen- und Tierwelt.